Donnerstag, 9. Juni 2011

Der heilige Deodatus von Waldsassen im Licht

Er war der erste der zehn heiligen Leiber: Am 15. März 1687 wurden die Gebeine des heiligen Deodatus aus den Kallixtus-Katakomben Roms erhoben. Ein Regensburger Domherr - Dr. Ignatius Plebst - vermittelte, und so gelangten die Gebeine am 25. Mai 1688 ins Kloster Waldsassen. Die Bestätigungsurkunde ist noch erhalten. Da die prächtige Klosterkirche noch lange nicht fertig war, musste der "Neue" mit der Hauskapelle vorlieb nehmen. Später durfte der heilige Leib in die neue Kirche und wurde 1721 durch die Gattin des Landgerichtsdirektions-Sekretärs Sinner, Magdalena Sinnerin, für den Lohn von 456 Gulden und 56 Kreuzer filigran gefasst. Heute befindet sich der älteste Schrein Waldsassens auf dem Benediktus-Altar der Basilika.

Überliefert wird eine eigenartige Begebenheit, die dem damaligen Prior P. Nivard Christoph passiert sein soll. Brigitta Klemenz schrieb darüber 1997:
In der Nacht vom 5. auf den 6. März 1690 habe er [P. Nivard] sich nun betend in dieser Kapelle aufgehalten und kurz nach Mitternacht in den Fenstern ein glänzendes Licht wahrgenommen. Mit wachen Augen habe er dieses Licht auf den Körper des hl. Deodat fallen sehen und mit demütiger Stimme ausgerufen: ´Jesus, Maria, waß ist daß?´ Er sei daraufhin zum Ausgang geeilt, weil er das Licht nicht mehr ertragen konnte, in diesem Moment aber sei es verschwunden, und er haben begonnen, de Matutin zu beten. Christoph schließt seinen Bericht, den er einen Tag nach diesem Erlebnis niedergeschrieben hatte, mit dem Hinweis, dem hl. Martyrer Deodat könne eine größere Verehrung zuteil werden, wenn die neue Kirche erst einmal vollendet sei.
(Das Zisterzienserkloster Fürstenfeld zur Zeit von Abt Martin Dallmayr 1640 - 1690, 104f.)

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